Nach Montessoris Philosophie besteht ein lebendiger, einheitlicher und geordneter Sinn- und Funktionszusammenhang zwischen diesen Bereichen, den der Mensch erkennen, verstehen und nutzen kann. Wir würden heute von einer historischen und ökologisch-ganzheitlichen Sichtweise sprechen, wo alle Teile der Natur - Steine, Tiere, Pflanzen, Luft und Wasser - einen eigenen besonderen Zweck untereinander sowie ihre eigenen Geschichten haben. Ein für Kinder faszinierendes Beispiel dafür ist das Auftreten und Verschwinden der Saurier, an dem Kinder Einblick in den Wandel der Natur und Lebensprozesse erahnen können.
Entscheidend für Montessori ist, dass die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern immer durch eine Haltung der Friedfertigkeit geprägt ist und keine Gewalt oder Kampferziehung wird. In diesem Punkt spielt nach Montessori auch die religiöse Erziehung mit hinein. Für sie entspricht diese einer umfassenden Grundorientierung, des handelnden Menschen im Schöpfungsprozess. So betrachtet sie religiöse Erziehung als eine Erziehung zur Liebe, zur Gerechtigkeit und zum Frieden, die an Dispositionen anknüpft, die in jedem Menschen angelegt sind.